Organisch zu wachsen oder die Social Media Reichweite organisch zu erhöhen steht wohl bei jedem Medium, Creator oder auch Unternehmen auf der To-do-Liste. In den Anfangsstunden einiger Social Media Plattformen war das noch einfach möglich: Der Hype um gewisse Plattformen hat schnell für viele Nutzer:innen gesorgt, aber erst wenige Unternehmen oder Kreative waren vertreten. So konnten “First Mover” gut und schnell Reichweite aufbauen. Ist der Hype einmal vorbei, wird das bei der Vielzahl an Angeboten und Medienschaffenden auf den verschiedensten Plattformen immer schwieriger. Und auch das Publikum erwartet heute mehr. Was müssen Unternehmen also jetzt für mehr Follower:innen machen? Wie bekommt man mehr Reichweite auf Instagram und Co.? Tipps, die für jedes Unternehmen relativ einfach umzusetzen sind, schauen wir uns hier genauer an.
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Natürlich erfolgreich: Was ist organische Reichweite?
Social Media Reichweite lässt sich heute über verschiedene Maßnahmen erreichen. Dabei spielt weniger Glück und Zufall eine Rolle, sondern echte, konsistente Arbeit. Klar kommt es auch ab und zu vor, dass ein Beitrag viral geht: quasi über Nacht erreichen Videos Millionen von Menschen. Doch auch ein viraler Post geschieht nicht einfach so. Neben harter Arbeit spielen die Algorithmen der Plattformen und Vorlieben der Zielgruppen eine große Rolle. Was können Unternehmen also tun, um die Reichweite zu steigern? Hier gibt es bezahlte Maßnahmen und organische. Wir möchten vor allem Tipps für organische und damit nachhaltige Reichweite geben.
Was ist organische Reichweite?
Organisches Marketing bzw. organische Reichweite bedeutet, dass Unternehmen aus eigener, natürlicher Kraft ohne direktes Budget für gesponserte Beiträge, Kampagnen oder bezahlte Fake-Follower ihre Reichweite aufbauen. Das gilt für Social Media ebenso wie für die eigene Website. Zu Maßnahmen, die beim organischen Wachsen helfen, zählen zum Beispiel Suchmaschinenoptimierung (SEO) mit richtig guten Inhalten in einem Blog, Thought Leader Ship Content über die sozialen Netzwerke wie LinkedIn oder Instagram, oder auch “User Generated Content”, kurz UGC, also nutzergenerierter Content, den User, Fans oder auch Mitarbeitende selbst freiwillig erstellen und der von Unternehmen sinnvoll genutzt werden sollte.
Beispiel für User Generated Content:
Wenn Nutzer:innen auf ihren eigenen Profilen Marken markieren,
ist das kostenlose Werbung und “Social Proof” für diese Unternehmen. Sie gewinnen an Authentizität dazu.
Wer organisch wächst, tut dies oft nachhaltig, da sich eine echte Community um die Marke bildet mit wertvollem Engagement und das bei überschaubaren Kosten (Ressourcen für guten Content werden natürlich trotzdem beansprucht). Es entstehen Leads oder auch eine Leserschaft, die von alleine die Inhalte finden und diesen vertrauen. Das ist unbezahlbar.
Warum ist organische Reichweite wichtig für Social Media Erfolg?
Warum sollten Unternehmen keine Follower einkaufen und sich anstatt nur auf Kampagnen auch auf organische Reichweite konzentrieren? Wenn Unternehmen nicht organisch wachsen, ist eines vorprogrammiert: Es werden kaum Menschen mit den erstellten Inhalten interagieren und Erfolg auf lange Sicht bleibt aus oder wird sehr teuer.
Der Grund: Eines der wichtigsten Kriterien für mehr Reichweite ist das Engagement der Nutzer:innen einer Plattform. Es zeigt an, wie relevant Inhalte sind. Und ein eingekaufter Follower interessiert sich nicht wirklich für die Inhalte und bleibt stummer Beobachter – wenn überhaupt. Das zeigt den sozialen Medien, besser gesagt den Algorithmen: Die Inhalte scheinen nicht relevant, interessant oder qualitativ hochwertig. Übersetzt: “Wenn nicht einmal die “Follower” mit den Inhalten interagieren, warum sollten sich dann noch fremde Menschen für den Beitrag interessieren?” Die Konsequenz ist, dass die Beiträge eines solchen Unternehmens auch nicht neuen Nutzer:innen im Feed gezeigt werden.
8 Tipps für mehr organische Social Media Reichweite
Organisch seine Reichweite aufzubauen, macht also viel Sinn – auch wenn es länger dauern kann und Redaktionen und Creator:innen einiges an Arbeit hineinstecken müssen. Aber keine Sorge: Das ist kein Hexenwerk und einige wichtige Maßnahmen können von wirklich allen umgesetzt werden. Was können Verantwortliche also tun?
1. Seine Zielgruppe kennen
Jeder erfolgreiche Social Media Auftritt beginnt mit einem tiefen Verständnis der Zielgruppe. Wer sind die Menschen, die deine Inhalte sehen sollen? Welche Plattformen nutzen sie bevorzugt, und was treibt sie an? Analysiere ihre Interessen, ihren Tagesablauf und ihre Probleme. Dies hilft dir, Inhalte zu schaffen, die nicht nur ankommen, sondern auch emotional berühren und relevante Lösungen bieten. Nutze auch Tools wie Social Media Analytics, um Einblicke in die demografischen Daten und das Verhalten deiner Follower zu gewinnen. Nur wer seine Zielgruppe kennt, kann wirklich relevante Inhalte liefern und nachhaltig die Reichweite steigern.
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2. Die Algorithmen verstehen
Es ist nicht notwendig, jeden technischen Aspekt eines Algorithmus zu entschlüsseln, aber du solltest die wichtigsten Einflussfaktoren kennen. Plattformen wie Instagram, TikTok und Co. priorisieren Inhalte, die Interaktionen fördern, lange angesehen werden und häufig geteilt oder kommentiert werden. Nutze plattformeigene Features wie Stories, Umfragen oder Reels, vor allem wenn sie neu sind – das erhöht deine Sichtbarkeit. Bei Hashtags gilt heute: Weniger ist mehr. Wähle präzise und relevante Hashtags, die direkt zu deinem Content und deiner Zielgruppe passen. Massenhaft unspezifische Hashtags werden weniger effektiv bewertet.
3. Trends und Wettbewerb beobachten
Soziale Medien leben von Trends. Nutze trendige Musik, Filter oder Challenges, die gerade angesagt sind, um mit deinem Content mehr Reichweite zu erzielen. Doch es geht nicht nur um kurzlebige Trends – auch das Verhalten und die Inhalte deiner Konkurrenz zu analysieren, ist entscheidend. Welche Themen gehen bei ihnen viral? Welche Formate nutzen sie? Lass dich inspirieren und finde kreative Ansätze, um eigene Akzente zu setzen. Sei zudem stets auf dem Laufenden, was in der Welt passiert, um relevante Themen in Echtzeit aufzugreifen. Timing ist oft entscheidend für mögliche virale Erfolge.
4. Mit den Usern interagieren
Social Media ist keine Einbahnstraße. Interaktion ist das Herzstück jedes sozialen Netzwerks, und Plattformen belohnen Accounts, die aktiv in den Dialog mit ihrer Community treten. Reagiere auf Kommentare, stelle Fragen, starte Umfragen und fordere deine Follower zur aktiven Teilnahme auf. Je mehr Interaktionen unter deinen Beiträgen entstehen, desto höher wird dein Inhalt vom Algorithmus bewertet. Darüber hinaus fördert es die Bindung zu deiner Community. User, die sich gehört fühlen, kommen nicht nur gerne zurück, sondern werden eher bereit sein, deine Inhalte zu teilen oder weiterzuempfehlen.
5. Auf Qualität achten, aber nichts muss heute perfekt sein
Hochwertige Inhalte sind der Schlüssel, doch Perfektion ist nicht zwingend notwendig. Niemand erwartet Studioqualität bei jedem Post – besonders nicht auf Plattformen wie TikTok oder Instagram. Authentizität ist oft sogar der bessere Ansatz. Handy-Videos, die Einblicke hinter die Kulissen gewähren oder spontan entstehen, wirken oft sympathischer und nahbarer als perfekt inszenierte Aufnahmen. Achte aber immer darauf, dass die Kernbotschaft klar rüberkommt und vermeide verpixelte oder unprofessionell wirkende Inhalte. Es geht um den Mehrwert, den du bietest – sei es durch Information, Unterhaltung oder Inspiration.
6. Geschichten erzählen und Spannungsbögen nutzen
Gute Geschichten fesseln Menschen – das gilt auch für Social Media. Überlege dir, wie du die Verweildauer deiner Follower verlängern kannst. Baue in deinen Inhalten Spannungsbögen auf, die den User dazu bringen, bis zum Ende zu schauen. Ein starker Hook, der in den ersten Sekunden neugierig macht, ist entscheidend, besonders bei Kurzvideos. Emotionen spielen ebenfalls eine große Rolle: Content, der überrascht, bewegt oder zum Lachen bringt, wird öfter geteilt. Schnelle Schnitte, gut platzierte Textelemente und packender Sound tragen dazu bei, dass deine Geschichte im Gedächtnis bleibt. Achte darauf, dass jede Story ein klares Ziel verfolgt, sei es eine Botschaft zu vermitteln oder einfach zu unterhalten.
7. Ein Netzwerk aufbauen
Eine starke Community auf Social Media entsteht nicht im Alleingang. Vernetze dich mit anderen Expert:innen in deiner Branche – aber auch mit deiner Zielgruppe. Kollaborationen, gegenseitiges Verlinken oder Gastbeiträge können deine Reichweite massiv erhöhen. Besonders effektiv sind Partnerschaften mit Menschen oder Marken, die eine ähnliche Zielgruppe ansprechen. So erreichst du potenziell neue Follower, die an deinen Inhalten interessiert sein könnten. Interaktion mit anderen Content Creators bringt zudem frische Ideen und Synergien – es lohnt sich also, ein solides Netzwerk aufzubauen und es aktiv zu pflegen.
8. Konsistenz anstatt Frequenz
Es ist ein Irrglaube, dass man nur so oft wie möglich posten muss, um auf Social Media Reichweite aufzubauen. Egal, ob du einmal pro Woche oder dreimal postest – das Entscheidende ist, dass du dies kontinuierlich tust und mit jedem Post einen klaren Mehrwert bietest. Finde einen festen und verlässlichen Rhythmus, der für dich und deine Zielgruppe funktioniert. Das erreicht, dass deine Community weiß, wann neue Inhalte zu erwarten sind und dass sie sich auf interessante und wertvolle Beiträge freuen kann. Heute zählt also nicht unbedingt die schiere Menge, sondern die Qualität und vor allem die Konsistenz – auch wenn häufiges Posten trotzdem hilft, mehr Menschen zu erreichen.
Für mehr Reichweite lohnt es sich auch, die bereitgestellten Tipps der Plattformen durchzuarbeiten. Hier zum Beispiel die Empfehlungen von Instagram selbst – zum Beispiel: “Veröffentliche Originalinhalte und vermeide bereits veröffentlichte Inhalte”
Für mehr Reichweite Social Media KPIs beobachten
Um langfristig Erfolg zu haben ist es wichtig, nicht nur die Reichweite, sondern auch andere Social Media Kennzahlen, sogenannte Key Performance Indicators, also Social Media KPIs, gut im Blick zu haben. Dabei geht es darum, seine Zielgruppen zu verstehen und Trends rechtzeitig zu erkennen. Nur so können Unternehmen früh reagieren und Inhalte kreieren, die erfolgreicher werden.
Welche Social Media KPIs gibt es neben Reichweite?
Reichweite ist eine wichtige Kennzahl, aber nicht die einzige, um die Performance von Content zu verstehen. Auch das Monitoring anderer KPIs kann helfen:
- Impressionen – auch heruntergebrochen nach Content Typ, z. B. Story, Post oder Reel bei Instagram
- Follower Anzahl und Wachstumsrate
- Erreichte Accounts, die nicht Follower sind
- Anzahl Engagement und Engagement Rate
Damit können Redaktionen solchen Fragen auf den Grund gehen:
- Welche Beiträge bekommen die meisten Interaktionen?
- Welche Formate funktionieren am besten?
- Woher kommen die Impressionen? Etwa über die Startseite, Hashtags oder den Explore Bereich?
Bei Social Media Analytics kommt es also darauf an, erstellte Hypothesen zu seinen Zielgruppen und Inhalten immer wieder zu hinterfragen, zu testen und mit gewonnen Erkenntnissen seinen Redaktionsplan wieder anzupassen.
Wie sich auch crossmedial die Reichweite erhöhen lässt und mit welchen Tools Medien arbeiten? Mehr in unserem kostenlosen Whitepaper.
Auch qualitative Insights anschauen
Neben den quantitativen Insights wie Reichweite und Impressionen gibt es auch qualitative Merkmale, die dabei helfen, die Zielgruppen besser zu verstehen. Dazu zählen die Inhalte von Kommentaren, Fragen über direkte Nachrichten oder auch andere Reaktionen. Community Management und das Monitoring der Zielgruppe wird daher immer wichtiger für Medien.
Reichweite oder Impressionen? Was ist der Unterschied?
Bei Social Media KPIs ist immer wieder die Rede von Reichweite erhöhen, Follower gewinnen oder Impressionen erreichen. Was ist der Unterschied zwischen Reichweite und Impressionen und welche Kennzahl ist wichtiger?
Reichweite beschreibt die Anzahl der Personen, die den Post eines Unternehmens gesehen haben.
Impressionen meint die Anzahl der Anzeigen, wie oft ein bestimmter Inhalt angezeigt wurde.
Beispiel: Nehmen wir eine Werbekampagne auf Instagram. 3 Personen haben diese Kampagne je 2 Mal gesehen. Das macht eine Reichweite von 3, aber insgesamt 6 Impressionen, denn ein Beitrag kann jemandem mehrfach gezeigt werden.
Und Follower vs Reichweite?
Da ein Unternehmen auch Menschen erreichen kann, die ihm noch nicht folgen oder aber auch Follower:innen einen Post mal nicht sehen, kann sich diese Zahl stark unterscheiden.
Welche KPIs sind wichtiger?
Ob Reichweite, Impressionen oder Follower für ein Unternehmen am wichtigsten sind, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es kommt immer auf die eigenen Ziele an und auch auf die Plattformen. Für manche Accounts sind Follower wichtiger, für andere die Reichweite. Schließlich kann ein Account mit den richtigen Inhalten auch ein großes Publikum erreichen ohne viele Follower:innen.
Am Ende zählt vor allem: Regelmäßig verschiedene Kennzahlen tracken ist entscheidend – auch für mehr Reichweite. Nur so lassen sich datenbasierte Entscheidungen treffen. Damit das auch über verschiedene Kanäle ganz einfach wie nebenbei geschieht, haben wir zum Beispiel Social Media Analytics direkt in unsere Redaktionssoftware Newsmind Stories integriert. Nicht nur planen, sondern auch messen: Alle Kanäle auf einer Plattform, ohne Informationslücken oder Wechsel zwischen vielen Tools.
Social Media Insights in Newsmind Stories