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Per Definition ist ein Newsroom der Ort, an dem journalistische Redaktionen Themen und Nachrichtenmeldungen sichten, Content verwalten und Veröffentlichungen planen. Der Begriff Newsroom, häufig auch Newsdesk genannt, steht aber nicht nur für einen zentralen Arbeitsplatz. Im weiteren Sinne beschreibt das Newsroom Konzept auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Redaktionen – abseits von getrennten Ressorts. Denn: Redaktionen müssen sich nicht nur an der Qualität ihrer Inhalte messen lassen, sondern auch an ihrer wirtschaftlichen Effizienz – wozu das Newsroom Model einen signifikanten Beitrag leistet. Den Newsroom gibt es übrigens nicht nur im Kontext der klassischen Nachrichtenredaktion, sondern wird auch von Unternehmen genutzt (Corporate Newsroom).

Newsroom Definition: Was ist ein Newsroom?

Ein Newsroom ist die Kommunikationszentrale von Redaktionen und Unternehmen. Im journalistischen Umfeld besagt die Newsroom Definition gleich zweierlei: Er ist einerseits der redaktionelle Ort, an dem aktuelle Meldungen und Nachrichten eingehen. Andererseits kommen im Newsroom oder an einem Newsdesk die leitenden Redakteur:innen aus verschiedenen Ressorts zusammen, um über Themen zu sprechen und die Distribution der entsprechenden Inhalte kanalübergreifend zu planen. Das kann vor Ort an einem realen Schreibtisch sein oder in einem digitalen Newsroom mit Hilfe einer geeigneten Newsroom Software.

Diese Art der kollaborativen Zusammenarbeit erfolgt häufig über Redaktionsgrenzen hinaus und löst Silos auf: Das Ziel eines Newsrooms ist es, schnell zu reagieren und dabei ressourcenschonend zu arbeiten. Insbesondere in großen Medienhäusern, die neben Print- und Online-Medien auch Video und Audio zu ihrem Portfolio zählen, treffen sich die Redaktionsvertreter verschiedener Kanäle und Angebote im Newsroom – ganz im Sinne einer crossmedialen Content-Strategie und -Vermarktung.

Heute gilt das Konzept des Newsrooms also nicht nur für Rundfunkanstalten und Medien, sondern auch für Unternehmen. Online-Newsrooms werden zur Grundlage für die Unternehmenskommunikation.

Das Newsroom Konzept einfach erklärt

Wenn Medienhäuser ein Newsroom Konzept aufbauen, dann bringen sie viele verschiedene Abteilungen und Aufgabenbereiche an einen Tisch. Das Ziel: Themen zunächst medienneutral anzugehen. Einzelne Redaktionen und Silos werden aufgebrochen, sodass eine zentrale und crossmediale Steuerungseinheit entsteht. Themen werden unter der Koordination von einem Chef oder einer Chefin vom Dienst bzw. eines CvD-Teams gemeinsam geplant und erst im Anschluss für unterschiedliche Kanäle oder Formate aufbereitet. Das Ergebnis: Eine effizientere Medienproduktion. Das gilt für Rundfunkanstalten genauso wie für das Corporate-Newsroom-Modell.

Wie hat sich das Newsroom Konzept entwickelt?

Das Newsroom Konzept ist eine US-amerikanische Errungenschaft der 1990er Jahre. Die Tageszeitung „The Philadelphia Inquirer“ soll 1994 den ersten modernen Newsroom eingerichtet haben. Diesem erfolgreichen Beispiel folgend, haben immer mehr Zeitungsredaktionen ein eigenes Newsroom Konzept erarbeitet und umgesetzt. Seitdem haben sich immer mehr Redaktionen von der bis dato gängigen Praxis, einzelne Ressorts im Redaktionsalltag strikt voneinander zu trennen, verabschiedet. Ein wesentlicher Treiber dieses Wandels besteht in der fortschreitenden Digitalisierung und der damit einhergehenden Forderung, Inhalte mehrfach zu nutzen, um die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Content-Distribution zu erhöhen. Damit geht eine für viele Redaktionen revolutionäre Änderung der Arbeitsweise einher: weg vom Denken und Handeln in Ressorts und fachlichen Zuständigkeiten, hin zur crossmedialen Fokussierung auf Themen und ihre kollaborative Aufbereitung.

Das bedeutet in der Praxis: Während es in analogen Zeiten organisatorisch getrennte und eigenständig agierende Redaktionen für die klassischen Publikationskanäle Print, Radio und Fernsehen gab, geht es heute darum, zielgruppengerecht aufbereitete Inhalte, etwa als Artikel, Video, Audio-Beitrag oder Infografik, am passenden Touchpoint auszuspielen – von gedruckten Zeitungen und Magazinen über Websites und Nachrichtenportale bis hin zu den Social Media. Damit steht in einem Newsroom Konzept nicht mehr der Distributionskanal im Vordergrund, sondern der redaktionelle Inhalt an sich. Ein grundlegender Paradigmenwechsel.

Newsroom – Status quo in Redaktionen und Unternehmen

Neue Newsroom Strategien gibt es nicht nur international wie zum Beispiel bei der NY Times. Bereits 2006 hatte auch schon rund die Hälfte der deutschen Zeitungsredaktionen neuartige Newsroom Konzepte umgesetzt. Auch Nachrichtenagenturen und einige öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten der ARD, darunter WDR und NDR, setzen auf ressortübergreifende Konzepte nach der Newsroom Definition, um TV, Online und Mobile besser miteinander zu vernetzen. Das Prinzip, in einem Newsroom größere Themenkomplexe gemeinsam zu bearbeiten, hält seit geraumer Zeit auch in immer mehr Unternehmen und Konzernen Einzug – Stichpunkt: integrierte Kommunikation. Dabei geht es darum, in allen Kanälen und an allen Touchpoints konsistente Botschaften zu verbreiten. Ebenso wie im journalistischen Umfeld unterstützt auch ein Corporate Newsroom die crossmediale Zusammenarbeit, ausgerichtet an Themen, die Unternehmen besetzen wollen.

Der digitale Newsroom als Erfolgsfaktor

Im Kampf um Marktanteile und gegen die Übermacht der GAFA, die auch im Journalismus immer stärker Fuß fassen, kommen Redaktionen und Medienunternehmen an Newsroom Konzepten nicht mehr vorbei. Auch hier gilt: Effizienz und Agilität sind Trumpf. Damit Redakteur:innen ressortübergreifend zusammenarbeiten können, muss eine wesentliche Voraussetzung erfüllt sein: Es braucht einen digitalen Newsroom. Denn neben die etablierten Informationsquellen wie

  • Nachrichtenagenturen,
  • Recherchenetzwerke,
  • Pressesprecher:innen,
  • Behörden,
  • persönliche Kontakte und
  • eigene Recherchen
Social Media Statistik

haben sich die sozialen Netzwerke gesellt. In nur einer Minute gibt es 350.000 Tweets, 65.000 Foto-Uploads und 350.000 Scrolls auf Instagram, mehr als 400 Stunden neues Videomaterial auf YouTube und 3,8 Millionen Suchanfragen bei Google. Vor diesem Hintergrund sind die Mitarbeiter im Newsroom gefordert, digitale Informationskanäle wie Nachrichten- und

Veranstaltungsportale sowie die Social Media permanent im Blick zu behalten, das Relevante herauszufiltern und es in ihre eigene Themenplanung aufzunehmen. Angesichts der Informationsmenge wird deutlich, dass sich diese Recherche- und Monitoring-Aufgabe auch im größten Newsroom unmöglich manuell bewerkstelligen lässt. An dieser Stelle kommt der digitale Newsroom in Kombination mit künstlicher Intelligenz ins Spiel.

Online Newsrooms und KI - Vier Anwendungsfälle

Beiträge KI-basiert analysieren und crossmedial planen

Sobald es sich um digitale Informationen handelt, kann eine künstliche Intelligenz wie sie bei Newsmind Stories eingesetzt wird unzählige Streams überwachen und eingehende Meldungen vorsortieren – von Nachrichtentickern über die Websites von Medienhäusern bis hin zu Twitter-Feeds. Zudem strukturiert sie neue Meldungen sowie Posts und fasst sie in Themen-Clustern zusammen. Damit automatisiert eine KI viele Prozesse der crossmedialen Themenplanung und -distribution im Newsroom.

Um das zu tun, untersucht die KI eingehende News im Hinblick auf Merkmale wie Personen, Orte, Institutionen und Sachverhalte, berechnet die inhaltliche Nähe zwischen Themen und stellt ähnliche Meldungen übersichtlich sortiert dar. So gewinnen Redakteur:innen im Newsroom nicht nur einen guten Überblick über die aktuelle Themen- und Nachrichtenlage, sie können Beiträge auch crossmedial planen, erstellen und medienspezifisch umsetzen.

KI Monitoring in einem Newsroom
Kollaboration in Newsroom Software
Effizient zusammenarbeiten

Ein KI-Planungs-Tool zeigt an, welcher Kollege oder welche Kollegin im Newsroom sich mit welchem Sachverhalt beschäftigt. So können Medienhäuser die Ressourcen ihrer Mitarbeitenden besser nutzen: Redakteur:innen im Newsroom arbeiten entweder gemeinsam an einem vielschichtigen Themenkomplex oder widmen sich gänzlich verschiedenen Themen.

Die Konkurrenz monitoren

Die künstliche Intelligenz analysiert ähnliche News des Wettbewerbs und generiert aus ausgewählten Twitter-Feeds individuell zusammenstellbare Streams, die sich in Echtzeit aktualisieren. So erhalten Redakteur:innen im Newsroom bei der Ausarbeitung eines Themas einen aktuellen Überblick über die neuesten Veröffentlichungen innerhalb ihrer Peer Group. Sie wissen nicht nur, welches Medium sich auf welche Aspekte fokussiert, sondern auch, welche Themen in welchem Kanal und in welchem regionalen oder lokalen Umfeld gerade im Trend liegen. So können sie sich mit ihrem eigenen Beitrag vom Wettbewerb abgrenzen, sich einem Thema aus einer anderen Perspektive nähern oder es inhaltlich weiterführen.

Monitoring aller Quellen in einem Newsroom
Intelligentes Archiv in einem Newsroom
Archivmaterial finden

Redaktionen und Newsrooms können das Archivmaterial KI-gestützt durchsuchen, etwa nach früheren Veröffentlichungen sowie nach passendem Bild-, Video- und Audio-Material. Auf Grundlage eines Stichworts spielt die KI passende Vorschläge innerhalb weniger Millisekunden aus, indem sie die automatisch extrahierten Metadaten im Hinblick auf ihre Ähnlichkeit mit dem Suchbegriff analysiert. So gewinnen Redakteur:innen einen Überblick über ein Thema und können in einem neuen Artikel auf ältere Beiträge verweisen oder sie verlinken.

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Vorteile des Newsroom Konzepts

In Kombination mit einer KI-gestützten Newsroom Software eröffnet ein Newsroom Konzept eine Reihe an strategischen
und praktischen Vorteilen. Es ist…

  • …effizienter, weil Redakteur:innen identische Themen nicht mehr parallel bearbeiten.
  • …journalistisch hochwertiger, weil Teams aus verschiedenen Ressorts komplexe Themen interdisziplinär bearbeiten.
  • …integriert, weil Redaktionen Themen plattform- und medienübergreifend planen und bearbeiten.
  • …schneller, weil Redakteur:innen die Nachrichtenlage dank Planungs-Tool stets im Blick behalten und vorbereitete Inhalte per Mausklick veröffentlichen können.
  • …digital, weil ein Planungs-Tool die Content-Distribution an verschiedenen digitalen Touchpoints unterstützt.
  • …reichweitenstark, weil sich ein Thema kanalübergreifend veröffentlichen lässt.

Digitaler Newsroom in der Praxis

Unter dem Namen Plan.R hat der Westdeutsche Rundfunk unsere Software Newsmind Stories erfolgreich eingeführt: ein KI-unterstütztes Redaktionssystem. Über eine Art Kanban-Board können die Mitarbeitenden im WDR Themen redaktionsübergreifend und crossmedial planen und Beiträge im gewünschten Publikationsmedium zeitlich abgestimmt ausspielen.

Success Story

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Newsroom Definition – unser Fazit

Das Newsroom Konzept ist eine adäquate Lösung, um der Komplexität der immer digitaleren Kommunikation gerecht zu werden. Um die eigene Leserschaft auch in Zukunft zu erreichen, dürfen sich Redaktionen nicht (mehr) auf einen einzelnen Kanal fokussieren. Stattdessen müssen sie zielgruppen- und kanalspezifische Inhalte im passenden Format (Text, Audio, Video etc.) an jenen Touchpoints ausspielen, an denen sie ihre Kunden antreffen – sei es in einem Print-Magazin, auf dessen digitalem Pendant oder in den sozialen Medien. Unter der Prämisse, dass Redaktionen und Medienunternehmen eine entsprechende Software einsetzen, bildet ein Newsroom die ideale Voraussetzung, um redaktionelle Prozesse agiler und effizienter zu gestalten – heute und in Zukunft.

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Jochen Schon

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