Skip to main content

Zwischen immer mehr neuen Marktteilnehmenden und dem damit steigenden Wettbewerbsdruck, zwischen neuen Anforderungen der Leser- oder Hörerschaft, neuen Innovationen und bei steigenden Kosten wird es für Medien und Redaktionen immer schwieriger, ihre Stories erfolgreich zu platzieren. Sowohl beim Publikum, als auch innerhalb der der ökonomischen Rahmenbedingungen. Und das bedeutet: Ohne gutes Management gelangt selbst die beste Story nicht ans Ziel. Hier kommt Redaktionsmanagement beziehungsweise Medienmanagement ins Spiel, das die Ressourcen, den Markt und auch die Zielgruppe im Blick hat. Doch wie führen Verantwortliche eine Redaktion sowohl ökonomisch orientiert, aber auch mit dem Menschen wie der Zielgruppe und den Mitarbeitenden im Sinn? Welche Aufgaben gibt es im Redaktionsmanagement und welche Tools können helfen? Wir schauen uns genauer an, wie Redaktionen gute Inhalte produzieren und dabei auch wissen, wie diese Inhalte ankommen und wie sie ihre Ressourcen am besten einsetzen.

Anforderungen an das Redaktionsmanagement Infografik

Definition Redaktions­management:
Einfach erklärt

Einfach gesagt sorgt Redaktionsmanagement dafür, dass alles reibungslos und eben auch zielgerichtet läuft – von der Themenplanung bis zur Veröffentlichung. Gutes Redaktionsmanagement stellt sicher, dass Teams die richtigen Themen zur richtigen Zeit haben und es koordiniert, dass alle gut zusammenarbeiten und effizient produzieren. Medienmanagement, Projekt- und auch Programm-Management gehen hier Hand in Hand, um ebenso Einnahmen zu erhöhen wie Kosten zu senken.

Das zeigt auch, dass gutes Redaktionsmanagement nicht ohne Zahlen und Controlling geht, um die redaktionellen Ziele zu erreichen und Qualität im Journalismus zu fördern. An den Journalistenschulen gibt es dazu passende Lehrgänge wie “Unternehmerischer Journalismus”.

Aber Redaktionsmanagement ist nicht nur etwas für den Journalismus. Auch andere Online-Redaktionen oder die interne Kommunikation sowie das Marketing in Unternehmen können in diesem Bereich noch etwas von der Fachbranche lernen: Effiziente Prozesse bei der Arbeit mit Content und Medien braucht es schließlich in jedem Unternehmen. Dabei ist auch egal, ob hierarchisch aufgebaute Organisationsstruktur oder nicht: Redaktions- und Medienmanagement ist für alle wichtig.

Was ist der Unterschied zum Medien­­management?

Medienmanagement und Redaktionsmanagement sind eng miteinander verknüpft und werden häufig auch parallel verwendet. Einige Quellen unterscheiden jedoch beim journalistischen Fokus: Redaktionsmanagement kann sich dabei mehr auf die Organisation und Koordination von redaktionellen Inhalten innerhalb eines Medienhauses beziehen. Aspekte wie Themenplanung und strategische Ausrichtung von Produkten oder Formaten stehen im Fokus.

Wenn sich Medienmanagement vom Redaktionsmanagement abgrenzen soll, dann umfasst es häufig das gesamte Management eines Medienunternehmens und setzt seinen Fokus auch auf die Medienbetriebswirtschaft inklusive Finanzmanagement oder sogar den Vertrieb.

Ob nun aber Redaktionsmanagement oder Medienmanagement: Beide Begriffe ergänzen sich und fördern eine strategische Orientierung, die beim heutigen Innovations- und Wettbewerbsdruck in der gesamten Medienbranche entscheidender wird.

Aufgaben: Redaktions­management ist vielschichtig

Beim Redaktions- und Medienmanagement ergeben sich verschiedene Stellschrauben und Aufgaben, um die Ziele einer Redaktion zu erreichen. Sie können in den Verantwortungsbereich eines Redaktionsleiters oder der Chefin vom Dienst fallen, aber da sich immer mehr Redaktionen ohne Hierarchien organisieren, können auch unterschiedliche Rollen oder ganze Teams die Aufgaben übernehmen:

To-Do:
  • Teamführung und -motivation: Das Redaktionsteam leiten und unterstützen. Alle sollen ihre Stärken einbringen.
  • Teamentwicklung: Sich zukunftsfähig aufstellen, Teams fördern und weiterentwickeln.
  • Themenplanung und -koordination: Sicherstellen, dass die richtigen Themen zur richtigen Zeit bearbeitet werden.
  • Innovative Produktentwicklung: Relevanz erzeugen aber auch Geschäftsmodelle entwickeln, um Medienangebote zu monetarisieren.
  • Qualitätskontrolle: Überprüfen, dass die Inhalte den journalistischen Standards entsprechen.
  • Zeit- und Ressourcenmanagement: Einsatz von Medienschaffenden koordinieren, Deadlines setzen und einhalten.
  • Krisenmanagement: Schnell auf unerwartete Ereignisse reagieren und Lösungen finden.
  • Erfolg messen: Daten nutzen, um Zielgruppen aber auch Performance zu verstehen, und mit diesem gewonnenen Wissen besser entscheiden und danach handeln.
  • Medien Controlling: Konzeptionell und instrumentell das Management von Medienunternehmen unterstützen durch Beobachten von Budget, Einkommen, Kosten etc., aber auch des Wettbewerbs.
  • Kommunikation: Mit verschiedenen Abteilungen sprechen, wie z.B. dem Vertrieb, dem Marketing und der Technik, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind.

Vor allem muss das Redaktionsmanagement sicherstellen, dass die Strategie und die operativen Aufgaben zusammen passen. Der Transfer in die Praxis ist wichtig. Hier helfen Daten und Statistiken, um zu sehen, welche Themen gut ankommen und welche Formate dabei helfen, die Ziele zu erreichen – und welche eben nicht. Erst datenbasiertes Arbeiten ermöglicht, Inhalte und Organisation immer weiter zu verbessern und Trends früh zu erkennen.

Übrigens: Was in einigen Firmen auch unter den Begriff “Redaktionsmanagement” fallen kann? Das Büromanagement einer Redaktion wie die Bearbeitung von Leserzuschriften oder Terminkoordination für die Chefredaktion oder Dienstreisen.

Warum Redaktions­management?

Welche Ziele verfolgt das Redaktionsmanagement? Anhand der Definition und aufgelisteten Aufgaben wurde es vielleicht schon deutlich. Aber wir fassen noch einmal zusammen, welche Ziele effektives Redaktionsmanagement verfolgt und warum es wichtig ist:

  • Effizienz im Produktionsablauf
  • Kostenersparnis
  • Einnahmen sichern und erhöhen
  • Zielgruppen optimal bespielen
  • Redaktionsalltag besser organisieren
  • Strategie umsetzen

Eine Redaktion zu führen und zu organisieren hilft dabei, die Abläufe zu optimieren, Ziele zu formulieren und Lücken aufzudecken. Wer Redaktionsmanagement richtig angeht, kann die übergeordnete Strategie mit der operativen Arbeit verknüpfen und Ergebnisse erreichen.

Welche Methoden und Tools für die Medienorganisation?

Um effektiv und agil zu arbeiten, setzen moderne Redaktionen auf eine Vielzahl von Tools und Frameworks, die sie im Redaktions- und Medienmanagement unterstützen und ihre Arbeit optimieren. Hier sind ein paar Beispiele für Werkzeuge und Methoden für die Organisieren von Redaktionen:

Strategie Frameworks

Im Redaktionsmanagement sind Strategie Frameworks unerlässlich, um die langfristige Ausrichtung, aber auch die täglichen Arbeitsabläufe zu strukturieren. Sie können Klarheit schaffen, wie Ziele gesetzt und erreicht werden können. Eines der bekanntesten Frameworks für viele Unternehmen in zahlreichen Branchen ist das SWOT-Analyse-Framework. Es hilft, Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken zu identifizieren und eine fundierte Strategie zu entwickeln – auch im Medienhaus. Ein weiteres nützliches Tool ist das Business Model Canvas: Es macht Geschäftsmodelle visuell analysierbar.

Business Model Canvas für Medien

Führungsinstrumente

Eine Redaktionsleitung, die seine Teams fördern und motivieren möchte, sollte auf verschiedene Führungsinstrumente zurückgreifen. Vor allem regelmäßiges und konstruktives Feedback ist entscheidend für die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und die Optimierung von Arbeitsprozessen. Hier kommt zum Beispiel 360-Grad-Feedback ins Spiel, das alle Meinungen involviert und eine offene Feedback-Kultur fördert. Vielleicht kommen so ganz neue Ideen und Innovationen ans Licht? One-on-One-Gespräche sind ebenfalls wichtig, um individuelle Anliegen zu besprechen und persönliche Entwicklungsziele zu setzen.

OKRs (Objectives & Key Results)

OKRs sind ein bewährtes Werkzeug im strategischen Management. Sie helfen dabei, klare und messbare Ziele (Objectives) zu definieren und die Schritte (Key Results) zu identifizieren, die notwendig sind, um diese Ziele zu erreichen. Das schafft nicht nur Klarheit, sondern hilft auch dabei, wichtige Aufgaben zu priorisieren. In der Praxis sieht ein OKR-Set typischerweise so aus: Ein Objective könnte sein, die Reichweite des Magazins zu erhöhen, während die Key Results die spezifischen Maßnahmen und deren Messgrößen definieren, wie z.B. eine 20% Steigerung der Abonnentenzahl oder eine Verdopplung der Social Media Interaktionen. Hier kann das Team dann noch granulärer werden: Wie steigern wir die Abonnentenzahl oder die Interaktionen? Welche Maßnahmen braucht es dafür?

OKRs in Medien

Medien könnten so für ihre Angebote und Formate eine Ziele-Pyramide auf Basis der Objectives-and-Key-Results-Methode erstellen und schneller erkennen, wie die unteren Ebenen auf die oberen einzahlen.

So bringen OKRs die verschiedenen Abteilungen optimal zusammen und ermöglichen eine gemeinsame Strategieentwicklung. Sie schaffen daher Transparenz und ein gemeinsames Verständnis der Ziele, was wiederum die Zusammenarbeit und den Teamgeist stärkt.

Medien Performance KPIs

Zur Bewertung des Erfolgs einer Redaktion, also um zu sehen, ob sich die Arbeit auch lohnt, sind Key Performance Indicators (KPIs) hilfreich. Typische KPIs in der Medienbranche können Metriken wie Seitenaufrufe, Reichweite, Video-Views, Verweildauer, Absprungrate, Abonnentenzahlen und Social Media Engagement umfassen. Solche KPIs bieten wertvolle Einblicke in die Wirksamkeit der Inhalte und die Präferenzen der Zielgruppe. Durch ihr Monitoring können Redaktionen Trends erkennen, ihre Strategien anpassen und auch ihre Inhalte zielgruppengerecht optimieren, um ihre Ziele zu erreichen.

Monitoring Tools

Wie kommen Medienhäuser nun an die Daten und KPIs? Dafür brauchen sie Monitoring Tools, die die Echtzeitanalyse und die langfristige Auswertung der redaktionellen Leistung ermöglichen. Hier ist in vielen Branchen zum Beispiel Google Analytics weit verbreitet, um vor allem Web-Traffic und Nutzerverhalten zu verstehen. Auch Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok bieten eigene Analyse-Tools an, die direkt über die Systeme aufzurufen sind. Chartbeat wiederum bietet vor allem Verlagen Echtzeitdaten und detaillierte Einblicke in das Engagement der Leser. Im besten Fall kombinieren Medienhäuser ihre Daten aber crossmedial, um auch kanalübergreifend die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das geht mit Analyse-Plattformen für die Medienbranche, die direkt zahlreiche Quellen integrieren und so ganzheitliches Monitoring ermöglichen.

Digitale Newsrooms

Digitale Newsrooms sind Plattformen, die die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb einer Redaktion effizienter gestalten. Sie ermöglichen eine zentrale Verwaltung und Aussteuerung von Inhalten und fördern die Transparenz und Koordination zwischen verschiedenen Teams.

Wie verbinden Redaktionen Strategie und operative Arbeit?

Eine effektive Medienorganisation muss Strategie und operative Arbeit nahtlos miteinander verknüpfen. Hier kommt die Koordinations- und Informationsfunktion von Data Analytics und Controlling ins Spiel. Das bedeutet: Daten zu erheben reicht nicht. Man muss die Daten dort abholen, wo sie
entstehen und neben einer effizienten Datenerfassung (in hoher Qualität) und -auswertung spielt auch das Zurückspielen der Erkenntnisse an die Content-Teams eine große Rolle.

  • Wie sind die Themen gelaufen?
  • Welche Produkte performen gut? Über alle Touchpoints?
  • Erreichen wir so unsere Ziele?

Für die tägliche Arbeit in Redaktionen heißt das, dass Teams eine “Data Culture” mit crossfunktionalen Teams aufbauen und sich ordentlich abstimmen müssen. Das erfordert einen iterativen Prozess zwischen zum Beispiel Data Analysten und Redakteur:innen vor, während und nach Produktionen, um die Strategien kontinuierlich anpassen und optimieren zu können.

Schritte zum Redaktionsplan

Das Zusammenspiel mit der Themenplanung ist hierbei besonders wichtig. Indem Redaktionen erkennen, welche Themen erfolgreich performt haben, können sie ihre Inhalte besser auf die Interessen und Bedürfnisse ihrer Zielgruppe zuschneiden. Dieser datengestützte Ansatz führt zu einer gezielteren Themenauswahl und einer insgesamt effizienteren redaktionellen Arbeit.

Tipp: Alle Daten in einer Software verknüpfen

Am besten lässt sich so iterativ vorgehen, indem crossmediale Daten, aber auch die Inhalte nicht voneinander getrennt betrachtet werden. Hier spielen digitale Plattformen eine entscheidende Rolle, die die redaktionelle Arbeit nahtlos mit wichtigen Daten verknüpfen – egal ob aus Social Media, Rundfunk oder Podcasts.

Ein Beispiel für effektives Redaktionsmanagement:

Einen zentralen Zugang zu allen Informationen bietet zum Beispiel das Redaktionssystem Newsmind Stories in Kombination mit der Analyse Plattform Newsmind Insights. In einem solchen Redaktionssystem steht das gemeinsame, themenzentrierte Planen und Veröffentlichen im Vordergrund – für alle Kanäle. Gleichzeitig werden Nutzungsdaten automatisch täglich gesammelt, können analysiert und direkt mit den Inhalten verknüpft werden. Diese umfassende Datenintegration in die tägliche Content-Arbeit bietet einen klaren Überblick und ermöglicht es, den Erfolg verschiedener Inhalte präzise zu messen.

Redaktions­management in der Praxis vereinfachen

Du möchtest in der Praxis sehen, wie solche Tools das Redaktionsmanagement vereinfachen? Wir zeigen dir die Lösungen gerne in einem kostenlosen Demo-Call. Ganz unverbindlich kannst du uns deine Fragen stellen.

Durch Klicken auf „Anfrage senden” bestätige ich den Erhalt der Datenschutzerklärung.

Jochen Schon

Weitere interessante Artikel, die du nicht verpassen solltest

Blog

OKR-Methode im Medienhaus: Zielgerichtet arbeiten

In der dynamischen Business-Welt sind Management-Methoden unerlässlich, um Ziele zu erreichen und erfolgreicher zu sein.…
Blog

Newsroom und dann? Wie sich effiziente Redaktionen organisieren

Ökonomisches und nachhaltiges Wirtschaften ist eng mit dem Schlagwort „Effizienz“ verbunden. Das gilt auch für…
Girls' Day 2024 – Gemeinsam kreativ! Wir bauen eine eigene Website und präsentieren sie live im Netz
Blog

Rückblick auf den Girls Day 2024

Girls' Day 2024 – Ein Tag voller Entdeckungen Am 25. April haben wir unsere Türen…